Reitferien auf der White Stallion Ranch in Tucson, Arizona
Als Kind ging ich regelmässig ins Reitlager und erlernte dort das Reiten im Western-Stil. Letztes Jahr, über 10 Jahre nach meinem letzten Reitlager, packte mich wieder die Sehnsucht nach Westernreiten. Aber diesmal sollte es im richtigen „wilden Westen“ sein. Ich googelte nach geeigneten Angeboten. Da die Suchresultate endlos waren und ich nicht wusste, welche Anbieter seriös sind, konsultierte ich das Angebot der Pegasus Internationale Reitreisen und Equitour AG.
Mich sprachen die Reittouren sehr an, doch war ich bezüglich meines Reitniveaus unsicher. Ich entschied mich darum für eine Woche Ferien auf einer Ranch, da dort normalerweise Ritte für verschiedene Niveaus angeboten werden. Meine Wahl fiel auf die White Stallion Ranch in Tucson, Arizona. Die Informationen und Bilder auf der Website sprachen mich an. Ganz günstig war das zwar nicht, aber erstens sind Reitferien immer teuer und zweitens habe ich das Gefühl, dass bei einem teureren Anbieter auch die Pferde besser behandelt werden. Ich sollte nicht enttäuscht werden.
Auf dem Areal der White Stallion Ranch.
Der Transfer war inklusive, und so wurde ich im Oktober von einem Fahrer am Flughafen Tucson abgeholt. Auf der Ranch angekommen, wurde ich von der Dame am Empfang freundlich begrüsst und trotz später Stunde und Dunkelheit zeigte sie mir noch kurz das Areal, bevor sie mich aufs Zimmer brachte. Ich hatte ein Deluxe-Single Zimmer, das sehr schön aber eigentlich viel zu gross für mich alleine war. Das Zimmer bestand aus Doppelbett, Sofa und Kamin, den ich dank der warmen Temperaturen nicht brauchte, und einem Badezimmer.
Auf einem Ausritt auf Trigger, dem Pferd das mir für meinen Aufenthalt zugeteilt wurde.
Da die Ranch sehr abgelegen ist, beinhaltet der Preis immer Vollpension. Ich machte mich also am nächsten Morgen auf zum Frühstück. Die Gäste waren total unkompliziert und man setzte sich zusammen und unterhielt sich. Ich traf auf andere Alleinreisende, Pärchen, Familien, Freunde und oft auch Mütter mit ihren Töchtern. Neben dem Buffet mit klassischen Speisen wie Toast, Marmelade und Früchten konnte man Pancakes und verschiedene Eierspeisen mit oder ohne Schinken und Speck bestellen, die frisch zubereitet wurden. Gestärkt begab ich mich zu meinem ersten Ausritt, einem Slow Ride (nur Schritt). Alle Gäste müssen zuerst einen Slow Ride machen, um ihr zugeteiltes Pferd kennenzulernen. Das Pferd wird aufgrund von Grösse, Gewicht und Reiterfahrung zugewiesen. Ich traf also auf Trigger, einen Quarter Horse Typ, auf dem ich die ganze Woche reiten würde. Ich war sofort begeistert von ihm. Anschliessend an meinen ersten Ausritt meldete ich mich für eine Reitstunde an, die ebenfalls auf Trigger stattfand. Eine Reitstunde kostet USD 20 extra und wir waren jeweils drei bis vier Personen mit einem Reitlehrer. Im Anschluss daran konnte ich den sogenannten Fast Riding Test absolvieren. Ich musste zeigen, dass ich das Pferd eigenständig angaloppieren und wieder aus dem Galopp anhalten konnte. Danach war ich berechtigt, auch an Fast Rides (mit Galopp) teilzunehmen.
Auf einem der zahlreichen geführten Ausritte.
Das Mittag- und Abendessen bestanden jeweils aus einem Buffet, wobei das Nachtessen einem Thema gewidmet war. Die Speisen waren vorzüglich und immer frisch zubereitet. Am Abend wurden zusätzlich Dessert und Kaffee serviert. Im Anschluss an das Abendessen wurde das Programm für den nächsten Tag vorgestellt. Neben den üblichen Slow und Fast Rides gab es je nach Tag Ganztages- oder Halbtagesausritte, kulinarische Themenritte wie Frühstück oder Wein & Käse, wo man auf halber Strecke verköstigt wurde, und Bergritte. Ein besonderes Highlight sind die Cattle Pennings, wo man in Teams möglichst schnell Rinder zusammentreiben muss. Da fühlte ich mich fast wie ein echtes Cowgirl. Sonntags haben die Pferde frei.
Am Swimmingpool kann man entspannen und sich abkühlen.
Nach dem Abendessen traf man sich an der Bar. Zudem gab es jeden Abend ein Unterhaltungsprogramm wie zum Beispiel Malen, Shows, Sternegucken, Country-Musik am Lagerfeuer oder eine Präsentation der lokalen Tierarten. Auf der Ranch gibt es zudem einen Swimming Pool, einen kleinen Streichelzoo, einen Fitnessraum und einen Videoraum. Speziell ist, dass es in den Zimmern keine Fernseher gibt – dies hat mich überhaupt nicht gestört.
Ich bin durch und durch begeistert von meinem Aufenthalt auf der White Stallion Ranch und finde, dass es jeden Rappen wert war. Ich werde sicher wieder einmal dort Ferien machen.
Bei diesen Stallungen wurden die Pferde gesattelt an die Reiter übergeben.