Mit Intrepid Travel durch Kalifornien
Vor knapp einem Jahr machte ich mir Gedanken darüber, was ich mit den zwei verbleibenden Ferienwochen im Herbst anstellen wollte, die ich noch zugute hatte. Klar war, dass ich alleine unterwegs sein würde und dass ich die zweite Woche auf einer Ranch in Tucson, Arizona/USA verbringen wollte. Eine Kollegin empfahl mir, mit Intrepid Travel etwas zu machen - das schaute ich mir dann genauer an.
Intrepid Travel bietet geführte Gruppenreisen an – aber nicht klassisch mit einem grossen Reisebus voller Rentner. Das Versprechen von Intrepid: Freiheit und Flexibilität in einer internationalen Kleingruppe sowie das Know How eines einheimischen Reiseleiters sind das erfolgreiche Rezept für einen unvergesslichen Urlaub. Das klang auf jeden Fall vielversprechend. Da Zeitpunkt, Dauer und Region bestimmt waren, fiel die Wahl der Tour mit Hilfe meiner ortskundigen Kollegin recht schnell. Ansonsten helfen verschiedene Komfort-Levels sowie Physical und Cultural Ratings bei der Auswahl. Idealerweise weiss man aber schon ungefähr, wo man hin möchte, denn die Auswahl an Reisen weltweit ist riesig. Wer kurzfristig dran ist, kann sich von den Spezialangeboten inspirieren lassen.
Ich buchte die Tour Best of California. Das einwöchige Programm war umfangreich: Von San Francisco aus ging es zuerst in den Yosemite Nationalpark. Dann weiter via Death Valley nach Las Vegas, wo wir in der Mitte der Reise zwei Nächte verbrachten. Von Las Vegas aus besuchten wir den Lake Mead, fuhren dann weiter an den Grand Canyon und übernachteten an der Route 66. Die letzte Etappe führte uns über den Joshau Tree Nationalpark nach Los Angeles, wo die Tour in Santa Monica endete. Aber eins nach dem Anderen.
Unsere Gruppe im Yosemite Nationalpark.
Ich flog mit Swiss direkt nach San Francisco – für die Anreise war jeder selbst verantwortlich. Ich reiste einen Tag früher an, um noch etwas von der Stadt zu sehen. Am zweiten Abend stiess ich dann im Hotel auf meine Zimmergenossin, Ruth aus Deutschland. Wir trafen uns zufällig beim Check-in an der Réception und lernten uns beim gemeinsamen Nachtessen etwas kennen.
Am Morgen darauf trafen wir auf den Rest der Gruppe. Für diese Tour werden höchstens 12 Personen angenommen, wir waren sechs. Die anderen vier waren Australier: ein Pärchen auf Hochzeitsreise sowie zwei allein reisende Frauen, die ebenfalls ein Zimmer teilten. Wir waren alle in der gleichen Alterskategorie zwischen 28 und 33 Jahren. Unsere Reiseleiterin und Fahrerin stellte sich vor: Melissa aus New York. Wir luden unsere Sachen in den Van, mit dem wir die kommende Woche unterwegs sein würden. Da wir eine kleine Gruppe waren, hatten wir reichlich Platz und konnten uns ausbreiten.
Am Eingang zum Death Valley Nationalpark, Etappenziel vor Las Vegas.
Melissa fuhr uns sicher von A nach B und kümmerte sich um alles. Wir mussten nur einsteigen und an den Etappenzielen wieder aussteigen. Ich empfand dies als sehr angenehm, da wir oft weite Strecken zurücklegten. Die Stimmung in der Gruppe war gut. Insbesondere in Las Vegas waren wir vier allein reisende Frauen zusammen unterwegs und hatten viel Spass. Alleine hätte mir Las Vegas bestimmt nicht so gut gefallen. Die Mahlzeiten waren nicht inklusive, wir gingen aber normalerweise als Gruppe essen. Melissa machte uns jeweils verschiedene Restaurant-Vorschläge, meist in verschiedenen Preiskategorien, und wir einigten uns dann auf eine Option. Gut zu wissen ist, dass der Tour Guide kein Reiseleiter im klassischen Sinn ist und nur rudimentär Auskunft über die verschiedenen Sehenswürdigkeiten geben kann. Man muss sich also, wie wenn man alleine unterwegs ist, die Informationen selbst beschaffen.
Die Tour endete, wie schon gesagt, in Santa Monica, Los Angeles. Dort gingen wir getrennte Wege, wobei Melissa aber noch sicherstellte, dass alle zu ihrem Hotel fanden oder rechtzeitig zum Flughafen kamen.
Im Joshua Tree Park, Zwischenhalt auf dem Weg nach Los Angeles.
Für mich war diese Reise ein sehr positives Erlebnis. Ich habe in kurzer Zeit sehr viel gesehen, und trotzdem war der Trip sehr entspannt, da wir uns um nichts kümmern mussten. Ich hatte sicherlich Glück mit meiner Gruppe, denke aber, dass grundsätzlich eher unkomplizierte Personen diese Reiseart auswählen. Alle Unterkünfte waren in sehr gutem Zustand. Ich würde jeder Zeit wieder mit Intrepid Travel reisen insbesondere in Ländern, in denen es schwieriger ist alleine unterwegs zu sein. Die USA kann man natürlich gut individuell bereisen. Ein Roadtrip auf eigene Faust macht meiner Meinung nach aber nur Spass, wenn man mindestens zu Zweit ist, da man oft sehr weite Distanzen zurücklegt.
Auf dem Weg nach Los Angeles.